Kirche

Filialkirche St. Brigida

Die Filiale Oberstadtfeld gehörte vor der Säkularisierung bis 1802 zur Erzdiözese Köln und zur Großpfarrei Steinborn (jetzt Neunkirchen). Im Jahre 1803 erfolgte der Wechsel zum Bistum Trier und zur Pfarrei St. Sebastian Niederstadtfeld.

Die jetzige Filialkirche in Oberstadtfeld stammt bis auf den Westturm aus dem Jahre 1837. Vorher stand hier eine zweischiffige Kirche mit einem Mittelpfeiler, also ein Bau des 15. oder 16. Jahrhunderts mit quadratischem Grundriss.

Gegen 1664 muss wohl an der Oberstadtfelder Kapelle gebaut worden sein, weil in der Ausgaberechnung des Nikolaus-Hospitals in Prüm die Rede ist von einer Spende „zum baw der Oberstadtfelder Kirchen“. Diese Kapelle sah noch Bischof von Hommer 1830.

1836 war die Kirche so baufällig, dass sie einstürzte. Von dieser Zeit stammt noch der aus Bruchsteinen gefertigte dreigeschossige heutige Westturm, an den im Jahre 1837 infolge des Gewölbeeinsturzes ein neues Schiff von Kommunalkreisbaumeister Barthels aus Daun angebaut wurde.

1841 erhielt der Turm ein neues Portal.

Im Jahre 1843 wurde ein neuer Hochaltar vom Kunstschreiner Zillgen aus Gillenfeld angefertigt.

1899 wurden die beiden neuen Seitenaltäre aufgestellt.

Um die Jahrhundertwende war die Kircheneinrichtung in einem sehr schlechten Zustand. Pfarrer Brem entschloss sich, die Kirche wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen. So wurden 1900 neue Fenster nach mittelalterlichem Muster eingebaut und 1902 konnte Dekorationsmaler Beils aus Monreal den neuen Innenanstrich beenden.

1913 wurden 2 neue runde Fenster eingebaut, diese sind noch heute in ihrem Originalzustand. Eins befindet sich an der Ostseite über dem Hochaltar und das zweite über der Pietà im Kirchenschiff.

In den Jahren 1922/23 wurde die Sakristei an den Chorraum angebaut. Die Arbeiten führte die Firma Lindemann aus Oberstadtfeld aus. Außerdem wurde die Südseite des Kirchendaches neu gedeckt.

Die Empore wurde 1925 gebaut. Die Ausführung lag in den Händen von Schreinermeister Timpen aus Deudesfeld. Im gleichen Jahr wurde ein neuer Beichtstuhl gebaut und in der Kirche aufgestellt.

1926 schenkte der damalige Jagdpächter Hartmann aus Elberfeld der Filialkirche ein neues „Ewiges Licht“.

1927 fertigte Schreinermeister Trauden aus Waldorf eine neue Kirchentüre.

1940 wurde ein neuer Fußboden in der Kirche angebracht und es wurde eine neue Weihnachtskrippe mit 20 Figuren angeschafft.

In den Jahren 1941/42 wurde die Kanzel versetzt und die Treppe durch Nikolaus Thull erneuert.

Am 13. Juni 1942 wurden 2 neue Stahlglocken von der Glockengießerei Mark aus Brockscheid geliefert. Im gleichen Jahr stifteten 2 Familien aus Oberstadtfeld die Herz-Jesu- und eine Josef-Statue, die zu beiden Seiten des Hochaltars aufgestellt wurden. Die beiden Eichenständer fertigte Schreinermeister Johann Thull. Die Eichenständer mit den Figuren wurde im Rahmen der Renovierung im Jahre 1988 wieder entfernt. Beide Figuren haben seit 2015 in den Nischen des Chorraumes links und rechts neben dem Hauptaltar ihren neuen Platz gefunden.

Die durch die schweren Bombenangriffe ausgelösten Druckwellen in der Nähe der Kirche in den Jahren 1944/45 führten dazu, dass bis auf die zwei Fenster im Chorraum, alle anderen großen Kirchenfenster zerstört wurden. Im Oktober 1947 beschloss der Kirchenvorstand, neue Fenster und eine neue Heizung einbauen zu lassen. Die Fa. Binsfeld aus Trier fertigte die bleiverglasten Fenster an und baute sie ein.

Im August 1951 wurden die Stahlglocken durch 2 Bronzeglocken, hergestellt wiederum von der Fa. Mark, ersetzt. Eine ist in „b“, die andere in „c“ gestimmt. Einschließlich Gehänge und Montage mussten 7000,- DM bezahlt werden. Die Finanzierung erfolgte durch den Verkauf von Holz aus dem Kirchenwald (4000,- DM), 1000,- DM Spenden von Dorfbewohnern und 2000,- DM von der Zivilgemeinde Oberstadtfeld.

1974 wurde die Kommunionbank entfernt und ein neuer Konzelebrationsaltar angefertigt. Der Konzelebrationsaltar wurde durch Kunstschreiner Josef Noesgen aus Limbach aus der Kommunionbank der Pfarrkirche Niederstadtfeld gestaltet.

Eine grundlegende Renovierung der Kirche fand im Jahre 1988 statt. Hierbei wurden die alten Wandmalereien von 1902 im Chorraum freigelegt und erneuert.

Die neue Orgel, erbaut von Orgelbauer Hubert Fasen, Oberbettingen, wurde am 02.02.1997 feierlich eingeweiht. Die Kosten betrugen 205.000 DM. Das Bistum gewährte einen Zuschuß von 30.000 DM, Durch Rücklagen der Pfarrgemeinde, die große Spendenfreudigkeit der Bevölkerung und der Zivilgemeinde konnte der Rest beglichen werden. Das äußere Gehäuse der Orgel stammt aus der Kirche zu Butzweiler / b. Trier.

Auch die Emporenbrüstung wurde im Jahre 1999 durch Herrn H. Fasen neu gestaltet.

Im Jahre 2003 wurde in Eigenleistung der Außenanstrich der Kirche erneuert. Im gleichen Jahr konnten wir auf 200 Jahre Pfarrgemeinde St. Sebastian Niederstadtfeld mit der Filiale Oberstadtfeld zurückblicken. Dieses Jubiläum wurde mit einem großen Fest gefeiert.

Im Jahre 2009 wurde eine neue Heizung eingebaut, der Holzfußboden erneuert und Innenanstricharbeiten durchgeführt. Die Kirchenbänke wurden generalüberholt. Die Kosten für diese Arbeiten beliefen sich auf 110.000 € und konnten nur durch sehr großen Arbeitseinsatz der Pfarrgemeinde so niedrig gehalten werden.

Eine Restaurierung der Fenster wurde Jahre 2011 wiederum durch die Fa. Binsfeld erledigt.

Schutzpatron der Kirche war bis 1830 der hl. Valentin. Seine Statue steht im Eingangsbereich des Kirchenschiffes. Seit dieser Zeit ist die hl. Brigida aus Irland unsere Schutzpatronin. Ihre Abbildung als Schutzheilige des Viehs findet man als Statue auf dem rechten Seitenaltar und im rechten Fenster des Chorraums. Ihr Patronatsfest ist der 01. Februar.

Aus der alten Kapelle stammt noch die Holzfigur „Muttergottes mit Jesuskind“. Sie wurde mit großer Wahrscheinlichkeit im Jahre 1726 aus einem Stück Holz hergestellt. Nach der Restaurierung im Jahre 2012 erstrahlt die Figur in neuem Glanz und hat einen würdigen Platz auf der rechten Seite vor dem Altarraum in unserer Kirche gefunden.

Im Jahr 1888 wurde als Dank für die glückliche Heimkehr von Friedrich Hein aus Oberstadtfeld aus dem Krieg von 1870 das Heiligenhäuschen zwischen Ober- und Niederstadtfeld gebaut.

Ein weiteres Heiligenhäuschen ist in Oberstadtfeld auf einem Privatgelände an der Dauner Straße. Es wurde als Gelöbnis zur Genesung seiner Frau Josefine durch Hans Borowski im Jahre 1973 erbaut.