Hausnamen

„Ei, datt sein doch die Leit aus´m Thinnessenhaus“

„Hausnamen“ in Oberstadtfeld

Hausnamen sind zu einer Zeit (etwa im 13. JH.) vorwiegend in ländlichen Gebieten entstanden, als die Bevölkerungsdichte dort noch gering war und in einem Ort noch Jeder jeden kannte.

Der Hausname kennzeichnete dabei eine Familie, ein Haus oder einen Hof. Er war also mit einem bestimmten Haus, einem Hof oder mit einer Familie fest verbunden – ohne dabei aber mit dem Familiennamen identisch sein zu müssen.
Die Entstehung eines Hausnamens kann dabei auf verschiedene Art und Weise abgeleitet werden:

– Vornamen eines Bewohners (z.B. Pittes – Peter)
– Nachnamen (z.B. Sprinker – Sprünker)
– Beruf (z.B. Schoster – Schuster)
– Tätigkeit (z.B. Koster – Küster)
– Lage des Hauses (z.B. Hohles)

Hat ein Haus dann den Besitzer gewechselt – was früher nicht so oft vorkam wie heute – blieb der Hausname für das Haus meist erhalten. Ab und zu kam es aber vor, dass der Name auch mitgenommen wurde und dann mehrfach im Ort existierte (z.B. Enneketen). Zur Unterscheidung wurde der Name dann mit Zusätzen versehen (z.B. Pittesevescht oder Pittesinescht).

ln Orten wie Oberstadtfeld haben Hausnamen zwar überdauert und sind auch durch mündliche und mundartliche Überlieferung bis heute erhalten geblieben – auch wenn die üblichen „Hausnummern“ längst Einzug gehalten haben. Die Bedeutung und der Bekanntheitsgrad nimmt aber leider immer mehr ab und oft kennen nur noch die „ältere“ Generation die Bedeutung bzw. können eine  Zuordnung vornehmen. Daher wurden im Zuge des Ortsjubiläums die Namen durch Mischo Paul und Friedel Borowski auf Schieferntafeln festgehalten und an die einzelnen Häuser angebracht.

Eine Übersicht der noch bekannten Hausnamen ist in der Dorfgeschichte von Oberstadtfeld, die anlässlich der 1000-Jahr-Feier erschienen ist, zu finden.